Meine für 2014 geplante Reise führt in die nordwestlichen Mongolei zu den Tsaatan, einer kleinen Gruppe tuwinischer Rentiernomaden. Sie wohnen in Tipi ähnlichen Zelten/mongol. urz, ganz im Gegensatz zu den anderen Nomaden in der Mongolei, die in Gers (Yurten) leben. Daher beschäftige ich mich zur Zeit näher mit den Feuerzelten.
Es entwickelten sich verschiedene, den Lebensumständen und geografischen Verhältnissen angepasste Formen von Feuerzelten. So erforderten in der Prärie Nordamerikas die Teepes der Indianer andere Formen als die Urz der Tsaatan, die durch die Taiga im Nordwesten der Mongolei ziehen.
Im hohen Norden unseres Kontinents zieht noch eine kleine Minderheit von Rentierzüchtern übers Fjell, nicht nur gegen die Unbilden des Wetters sondern auch zunehmend gegen den Verlust ihres Lebensraums ankämpfend. So liegt es nahe sich mit den Saamii als erstes zu beschäftigen, zumal die nordischen Tipi von Tentipi aus Nordschweden/Lappland kommen.
Der schwedische Begriff "Kata" umfasst neben den Torfhütten der Saamii auch einen Zelttyp, der korrekter als Lavvu bezeichnet werde sollte. Das Lavvu ist ein rundes, kegelförmiges, transportables Zelt, das mit Fellen, Wolltuch oder Segeltuch eingedeckt wird und bei den Rentiernomaden Lapplands als standortunabhängige Behausung dient.
Verschiedene Arten von Gestängekonstruktionen haben sich herausgebildet, je nach Holzreichtum der besiedelten Gegend.
um das Bogenstangengerüst werden Stangen gestellt, die anschließend eingedeckt werden (siehe dunkelgrau) Auffallend ist die große Feueröffnung über der Feuerstelle (Arran)
Wir finden aber auch den Gabelstangenaufbau - häufig begegnen uns die nackten Gerüste in der Landschaft, sie werden beim Weiterziehen vor Ort gelassen und weisen uns darauf hin, das es regelmäßig frequentierte Rastplätze gibt.
beim Gabelstangenaufbau kann die Feuerstelle (Arran) am Eingangsbereich liegen - wenn die Bedeckung ziemlich hoch gezogen wird und nur ein kleines Feuerloch verbleibt.

leerstehende Gerüste weisen auf häufig genutzte Rastplätze hin. Lavvu Gerüst in Övre Alta Finnmark (c) Heiner Gaudi